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SAP HANA und Sybase – so verändert sich Ihre SAP-Systemlandschaft

SAP HANA und Sybase – so verändert sich Ihre SAP-Systemlandschaft
Hinter jeder sichtbaren Oberfläche steckt eine Basis, die diese ermöglicht. Ohne SAP HANA würde SAP S/4HANA nicht die Funktionen aufweisen können, die Unternehmen die zahlreichen neuen Möglichkeiten schaffen.

Viele schrecken jedoch vor der Datenbankmigration auf SAP HANA zurück. Das Fachwissen im eigenen Unternehmen ist teilweise zu gering und die Angst oder Bequemlichkeit vor einem großem Umbruch zu groß. In diesem Artikel möchten wir Ihnen SAP HANA detailliert erklären sowie Ihnen die Veränderungen und Herausforderungen aufzeigen, die auf Ihr Unternehmen zukommen.

SAP HANA ist eine In-Memory-Datenbank. Im Folgenden klären wir, welche spezielle Technologie hinter dieser Datenbank steht und welche Szenarien sie ermöglicht?

Was versteht man unter einer In-Memory-Technologie?

In-Memory-Technologien sind immer dann wichtig, wenn Daten analysiert werden sollen. Normalerweise bedürfen Datenanalysen einem größeren Zeitaufwand. Hier kommen dann In-Memory-Technologien ins Spiel. Sie ermöglichen eine deutlich erhöhte Geschwindigkeit der Datenverarbeitung. Ad-hoc-Abfragen können somit in Millisekunden beantwortet werden. Deshalb können lange Abfrageketten in kürzester Zeit vollständig ausgegeben werden. Das bedeutet, dass ein SAP-Nutzer eine Frage an die Datenbank stellt und fast gleichzeitig mit den ausgegebenen Erkenntnissen der Antwort schon eine neue Datenabfrage formuliert. So entsteht ein Echtzeit-Dialog. Diese Funktion der Datenbank wird auch als OLTP (Online-Transaction-Processing) bezeichnet.

Damit diese geringe Reaktionsgeschwindigkeit möglich ist, speichern In-Memory-Datenbanken die Daten im Arbeitsspeicher. Bei einer klassischen Datenbank werden die Daten im sogenannten Row-Store-Format gespeichert. Sie können sich das bildlich wie bei einem Excel-Tabellenblatt vorstellen, bei dem die Daten in Reihen und Spalten angelegt werden. Eine In-Memory-Datenbank hingegen speichert die Daten im sogenannten Column-Store-Format, bei der Daten mit den gleichen Spaltenwerten zusammen abgespeichert werden. Diese hohe Datenkomprimierung führt zu einer verbesserten Performanz bei Datenanalysen. In diesem Fall liest eine Datenbank nur die Spalten, die für eine Analyse oder Datenausgabe notwendig sind. Dadurch steigert sich die Performance um ein Vielfaches.

Was ändert sich für die Umgebung Ihrer SAP-Systemlandschaft?

Welche Änderungen kommen auf das Hosting, die Server und Datenbanken zu, wenn Sie auf SAP HANA migrieren? In diesem Artikel erläutern wir dies am Vergleich mit anyDB, wie beispielsweise von Oracle. anyDB ist eine klassische relationale Datenbank (keine In-Memory-Datenbank), auf der höchstwahrscheinlich Ihr aktuelles SAP-ERP-System läuft, sofern Sie noch nicht auf SAP S/4HANA migriert haben.

Ihre gesamten SAP-Systeme werden entweder auf SAP HANA oder Sybase migriert. Sybase ist ebenfalls eine Datenbank von SAP, die jedoch im Gegensatz zu SAP HANA eine klassische relationale Datenbank ist. Die Sybase-Lizenzen sind mit dem Erwerb der SAP-HANA-Lizenzen inkludiert. Somit ist es weniger sinnvoll, Nicht-HANA-Systeme weiterhin auf anyDBs von anderen Anbietern laufen zu lassen. Auf diese Weise sparen Sie sich die Kosten für zusätzliche Datenbanken, denn alle Systeme auf SAP HANA zu migrieren kann sehr teuer werden.

Für den Betrieb von SAP HANA müssen große Server mit viel Power bereitgestellt werden. Neben der Datenhaltung und Datenbankgröße von SAP HANA kommt höchstwahrscheinlich noch eine weitere Veränderung auf Ihre SAP-Umgebung zu. Denn die Datenbank SAP HANA läuft nur auf einem Linux-Server. Die meisten Unternehmen haben aktuell jedoch Windows-Server im Einsatz. Diese Veränderung stellt nicht nur Ihre SAP-Umgebung vor Umstrukturierungen, sondern auch Ihre Mitarbeiter, die meist nur mit dem Umgang von Windows-Servern vertraut sind. Sybase läuft wiederum sowohl auf Linux, als auch auf Windows-Servern.

Am Ende des Artikels geben wir eine Empfehlung, wie Sie Ihre SAP-Systeme auf beide Datenbanken sinnvoll aufteilen.

Herausforderungen mit SAP HANA

Mit der Umstellung auf SAP HANA kommen teilweise große Herausforderungen auf Unternehmen zu. Die wichtigsten und entscheidendsten haben wir hier aufgelistet:

  • Aufteilung der Datenbanken auf SAP HANA oder Sybase: Sie müssen sich entscheiden, auf welchen Datenbanken Sie Ihre unterschiedlichen SAP-Systeme laufen lassen. Lassen Sie sich hier von einem Dienstleister beraten. Entscheidend hierbei sind die Größe des Unternehmens und an welcher Stelle ein Einsatz einer großen, teuren, besseren Datenbank Sinn macht, und wo Kosten gespart werden können.
  • Fachwissen über Linux ist Voraussetzung: Bei der Umstellung auf SAP HANA müssen die Mitarbeiter, die sich um den Betrieb des Systems kümmern, Linux erlernen bzw. beherrschen. Die meisten Datenbanken liefen meist bisher auf einem Windows-Betriebssystem.
  • Hohe Kosten: SAP HANA stellt höhere Kosten als andere Datenbanken auf dem Markt dar. Sie benötigen beispielsweise viel mehr GB RAM (Arbeitsspeicher) – und je höher der benötigte Speicherplatz ist, desto höher sind auch die Kosten. Dadurch hat SAP HANA jedoch die maximale Power, um Daten schneller und besser verarbeiten zu können.

Vorteile von SAP HANA

  • Höhere Power: SAP HANA benötigt zwar einiges mehr an Speicherplatz, jedoch hat es eine weitaus bessere Performanz in der Datenanalyse.
  • Schnellere Reaktionsgeschwindigkeit: Durch die Speicherung der Daten im Arbeitsspeicher sind Datenauslieferungen und -kombinationen in Echtzeit möglich. Somit erhöhen Sie neben der Schnelligkeit Ihrer Arbeit auch Ihre Produktivität.
  • Big Data: Größere Mengen an Daten können mit SAP HANA miteinander kombiniert und verarbeitet werden.
  • Innovationsmöglichkeit: Mit SAP HANA als Basis-Datenbank stehen Ihnen alle Türen für neue Innovationen, wie beispielsweise für den Einsatz von künstlicher Intelligenz oder Machine Learning, offen. Diese Arten von Innovationen sind nur möglich, wenn Daten in Echtzeit analysiert und kombiniert werden können.

Unsere Empfehlungen

Zum Schluss möchten wir Ihnen noch eine grobe Empfehlung geben, wie eine Aufteilung Ihrer SAP-Systeme auf die Datenbanken SAP HANA oder Sybase aussehen könnte:

Sybase: Wir empfehlen Ihnen, technische Hilfssysteme, bei denen keine regelmäßigen großen Änderungen durchzuführen sind, auf Sybase laufen zu lassen. Dazu gehören beispielsweise Ihre SAP-Fiori-Frontend-Komponenten oder der SAP Solution Manager. Sybase-Datenbanken sind günstiger als SAP HANA und benötigen deren Funktionsweisen nicht.

SAP HANA: SAP HANA sollte die Basis Ihrer S/4HANA Business Suite und beispielsweise Ihres SAP-HCM-Systems sein. Das bedeutet, dass Sie wichtige Businessapplikationen, die einheitlich gemanaged werden sollen sowie eine hohe Performanz und Datenanalyse aufweisen müssen, mit der gleichen Basis versehen. Zudem ist nur so der Zugriff über SAP Fiori möglich, der gerade im HCM-Bereich eine große Erleichterung und optimierte User-Experience darstellt.

Als langjährig zertifizierter SAP-Partner aus dem Mittelstand kennen wir die Bedürfnisse und Anforderungen des Mittelstands genau. Unser Ziel ist es, Sie vollumfänglich, zukunftssicher und ehrlich zu beraten – von SAP HANA und Sybase über S/4HANA bis hin zu SAP HCM und individuellen SAP-Fiori-Entwicklungen. Sprechen Sie uns an und überzeugen Sie sich selbst.

Über den Autor

Katharina Lutz

Durch einfach erklärtes Fachwissen möchte ich unseren Leserinnen und Lesern die Welt der Microsoft- und SAP-Technologien näher bringen. Des Weiteren schreibe ich gerne über IT-Technologien, die Ihre Unternehmensprozesse auf das nächste Level heben.

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