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S/4HANA Cloud Transition Option 2033 – Fluch oder Segen?

S/4HANA Cloud Transition Option 2033 – Fluch oder Segen?

SAP treibt weiterhin die Cloud-Transformation konsequent voran. Mit RISE with SAP und GROW with SAP wurde Unternehmen bereits ein umfassendes Angebot gemacht, um den Wechsel in die Cloud zu erleichtern – doch viele SAP Bestandskunden tun sich weiterhin schwer mit der Migration. Besonders Unternehmen mit hochgradig angepassten On-Premises-Systemen stehen vor großen Herausforderungen: Der Umstieg auf S/4HANA ist komplex, langwierig und oft mit erheblichen Kosten verbunden.

Nun hat SAP Mitte Februar 2025 eine neue Lösung vorgestellt: die S/4HANA Cloud Transition Option. Doch ist diese neue Option wirklich die erhoffte Erleichterung – oder bringt sie neue Herausforderungen mit sich? In diesem Beitrag werfen wir einen kritischen Blick auf das neue Angebot und bewerten ihre Potenziale sowie mögliche Stolpersteine.

Was steckt hinter der S/4HANA Cloud Transition Option?

SAP hat bereits vor einigen Jahren das Wartungsende für SAP ERP ECC 6.0 angekündigt: Die Standardwartung läuft Ende 2027 aus, mit der Möglichkeit, eine teurere Extended Maintenance bis Ende 2030 zu erwerben. Für viele Unternehmen bedeutet das, dass der Wechsel auf S/4HANA unausweichlich ist – doch die Umstellung ist oft komplex und zeitaufwendig.

Mit der neu angekündigten SAP ERP, private edition, Transition Option gibt SAP bestimmten Unternehmen nun die Möglichkeit, ihre Migration um weitere drei Jahre zu strecken. Wer zukünftig RISE with SAP nutzt, kann sein bestehendes ERP-System unter bestimmten Voraussetzungen bis Ende 2033 weiter betreiben. Wichtig zu beachten: Diese Option ist keine Wartungsverlängerung für bestehende On-Premises-Installationen, sondern ein spezielles Angebot für Kunden, die sich für die SAP ERP private edition entscheiden.

Ab 2028 soll diese Transition Option offiziell verfügbar sein – jedoch sind viele Details noch unklar. Sicher ist aber: Wer nach 2030 weiterhin ein klassisches On-Premises-SAP-ERP-System betreiben will, für den gibt es keine neuen Möglichkeiten. Die grundsätzliche Strategie von SAP bleibt bestehen: Die Wartung der Business Suite 7 endet wie geplant Ende 2027, mit einer kostenpflichtigen Verlängerung bis Ende 2030. Ein vollständiger Umstieg auf die neue Produktgeneration bleibt somit für alle Kunden unvermeidlich.

Welche Voraussetzungen müssen Unternehmen erfüllen?

Die S/4HANA Cloud Transition Option setzt bestimmte Voraussetzungen voraus:

  1. Abschluss eines RISE with SAP Abos: Die neue Transition Option wird nur in Kombination mit einem RISE with SAP Abonnement angeboten. Spätestens zum 31.12.2033 müssen Unternehmen dementsprechend endgültig in die S/4HANA Private Cloud wechseln.
  2. Migration auf die SAP HANA-Datenbank: Die Migration auf die SAP HANA-Datenbank muss bis spätestens Ende 2030 abgeschlossen sein. Unternehmen, die noch auf einer älteren Datenbank laufen, müssen also alle relevanten Systeme vor diesem Stichtag umstellen.
  3. Recht umfangreiche Vorprojekte erforderlich: Beispielsweise werden ältere Technologien von Drittanbietern – darunter bestimmte Java-Versionen – nicht mehr unterstützt. Unternehmen müssen also rechtzeitig prüfen, welche Anpassungen notwendig sind, um die Transition Option nutzen zu können.

S/4HANA Cloud Transition Option: Eine Entlastung oder doch eine Kostenfalle?

Vorteil: Der Zeitfaktor

Die S/4HANA Cloud Transition Option bietet Unternehmen mit komplexen SAP-Landschaften vor allem eines: mehr Zeit. Sie ermöglicht es, den Übergang zu S/4HANA Private Cloud und RISE with SAP um bis zu drei Jahre hinauszuzögern. Dadurch gewinnen Unternehmen eine längere Vorbereitungszeit für die Migration und können ihre Transformation strategischer angehen.

Nachteil: Der Kostenfaktor

Die Verlängerung hat jedoch auch ihren Preis. Die Wartungskosten werden ab 2031 deutlich steigen, und laut SAP wird das Angebot in den Jahren 2031 bis 2033 teurer sein als ein vergleichbares Cloud-ERP-Abonnement vor 2031. Damit setzt sich der bereits bekannte Trend fort: Nach der kostenpflichtigen Extended Maintenance für SAP ECC (2027–2030) drohen weitere hohe Gebühren. Insbesondere für mittelständische Unternehmen könnten diese zusätzlichen Kosten zur Herausforderung werden.

Zudem sollten Unternehmen nicht vergessen, dass es sich hierbei um eine befristete Übergangslösung handelt – nicht um eine dauerhafte Alternative. Spätestens 2033 müssen sie endgültig auf die S/4HANA Private Cloud wechseln. Wer bereits heute eine langfristige ERP-Strategie entwickelt, sollte daher genau abwägen, ob nicht der direkte Umstieg auf die S/4HANA-Cloud die nachhaltigere Entscheidung ist. Andernfalls könnte die Transition Option schnell zur teuren Zwischenlösung werden.

Wie sollten Unternehmen mit der Transition Option umgehen? Unsere Tipps als erfahrener SAP-Partner

Die S/4HANA Cloud Transition Option kann eine sinnvolle Brücke für Unternehmen sein, die mehr Zeit für ihre Migration benötigen – aber sie sollte gut durchdacht werden. Unsere Tipps für Sie:

  1. Kostenfaktor beachten: Prüfen Sie genau, ob die verlängerte Übergangsphase den Preis wert ist oder ob sie langfristig zur Kostenfalle wird. Die steigenden Gebühren ab 2031 könnten die finanziellen Vorteile schnell relativieren.
  2. Zeit für Strategie & Prozessoptimierung nutzen: Eine ERP-Transformation ist mehr als nur eine technische Migration – es geht darum, Geschäftsprozesse zu modernisieren und das Unternehmen fit für die Zukunft zu machen. Eine klare Strategie und ein aktives Change Management sind entscheidend, um die Belegschaft auf die Veränderungen vorzubereiten.

Frühzeitig einen passenden Transformationsweg evaluieren: Neben RISE with SAP könnten je nach Unternehmensstruktur auch GROW with SAP oder ein S/4HANA On-Premises-System eine bessere Lösung sein. Hier kann ein SAP Digital Discovery Assessment (DDA) helfen, den optimalen Ansatz für Ihr Unternehmen zu finden. Eine enge Zusammenarbeit mit einem erfahrenen SAP-Partner ist essenziell, um den Übergang strategisch und effizient zu gestalten.

Fazit: Die Transition Option – Fluch & Segen zugleich

Unternehmen, die ihre S/4HANA-Transformation noch vor Ende 2027 bzw. 2030 umsetzen können, sollten dies unbedingt tun. Ein früherer Umstieg in die Cloud ist aus strategischer und finanzieller Perspektive sinnvoll: Wer länger auf ECC bleibt, riskiert nicht nur höhere Kosten, sondern auch, von Innovationen abgehängt zu werden. SAP entwickelt viele neue Funktionen – insbesondere KI-gestützte Automatisierungen – primär für die Cloud. Jedes Jahr Verzögerung bedeutet also, auf wertvolle Potenziale zu verzichten.

Für Konzerne mit hochkomplexen Systemlandschaften, die den Umstieg bis Ende 2030 nicht realisieren können, bietet SAP mit der S/4HANA Cloud Transition Option eine vorübergehende Lösung. Doch Vorsicht: Unternehmen sollten die zusätzliche Zeit aktiv nutzen, um ihre ERP-Transformation konsequent vorzubereiten. Wer es klug nutzt, kann seine Migration strukturiert und zukunftssicher gestalten – wer es als reine Verlängerung begreift, läuft Gefahr, den Anschluss zu verlieren.

Egal, ob Sie den direkten Umstieg auf S/4HANA planen oder die S/4HANA Cloud Transition Option in Betracht ziehen – eine gut durchdachte Strategie ist entscheidend. Als erfahrener SAP-Partner unterstützen wir Sie bei Ihrer individuellen Transformation – von der Planung bis zur erfolgreichen Umsetzung. Kontaktieren Sie uns noch heute – lassen Sie uns gemeinsam die Weichen für Ihre ERP-Zukunft stellen!

Über den Autor

Alina Schäfer

In meinen Beiträgen möchte ich die neuesten Entwicklungen in der IT-Welt aufzeigen und unsere Leser in die digitale Welt von morgen mitnehmen.

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