New Work – die Arbeitsform der Zukunft?
Vor gut zehn Tagen, nämlich am 20.03.2022, endete die gesetzlich vorgeschriebene Home-Office-Pflicht und für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer stand der Weg zurück ins Büro an. Wenn man sich jedoch im beruflichen oder privaten Umfeld umhört, merkt man schnell, dass das Thema „Home-Office“ unabhängig von der Corona-Pandemie wichtig ist. Dieser Trend wird auch von verschiedenen Studien bestätigt. Doch Home-Office ist keine komplett neue Arbeitsweise, welche sich erst vor kurzem ergeben hat. Vielmehr lässt sich das Arbeiten außerhalb des Büros dem New Work Konzept, welches bereits in den 1980er Jahren von Frithjof Bergmann entwickelt wurde, zuordnen.
Zahlreiche Unternehmen werden sich in diesem Jahr vermutlich intensiver mit dem New Work Konzept auseinandersetzen (müssen). Denn die vergangenen zwei Jahre haben uns gezeigt, dass viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Arbeit auch von einem anderen Ort, wie z. B. von Zuhause aus, genauso gut erledigen können. Doch New Work ist so viel mehr als Home-Office. Was sich noch hinter dem Konzept der neuen Arbeitsmodelle verbirgt und welche Vor- und Nachteile dieses mit sich bringt, möchten wir Ihnen in diesem Blogbeitrag näherbringen.
Was bedeutet „New Work“?
New Work beschreibt einen Wandel der Arbeitswelt, in dem klassische Entscheidungskriterien wie Gehalt und Arbeitszeiten durch neue Aspekte, wie z. B. ein hohes Maß an Flexibilität, eine ausgeglichene Work-Life-Balance und individuelle Entwicklungsmöglichkeiten, abgelöst werden. Es ist somit ein Gegensatz zum klassischen Lohnarbeiter-Modell, welches auf starren Strukturen und wenig eigenem Handlungsspielraum basiert und wird häufig als Sammelbegriff für neue Arbeitsformen genutzt.
Doch nicht nur die Bedürfnisse der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben sich geändert, sondern auch die Markt-Anforderungen und technischen Gegebenheiten. So sind die Globalisierung, die stets fortschreitende Digitalisierung und der demografische Wandel wichtige Entwicklungen, die eine neue Denkweise begünstigen und moderne Arbeitsmodelle ermöglichen.
Welche Modelle sind im New Work Konzept typischerweise zu finden?
Zwar mögen Home-Office oder auch Remote Work die wohl bekanntesten Beispiele sein, aber keinesfalls die einzigen. So werden unter anderem feste Arbeitsplätze durch Desk Sharing und Co-Working-Spaces abgelöst. Hierbei können sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jeden Tag an einen anderen Platz setzen – oder sich in einem Gemeinschaftsbüro, also außerhalb des eigenen Unternehmens, einen Arbeitsplatz mieten.
Im Zusammenhang mit dem Wunsch nach einer ausgeglichenen Work-Life-Balance bzw. mehr Freizeit haben sich auch der 6-Stunden-Tag oder die 4-Tage-Woche entwickelt. Dabei wird im Regelfall auch auf einen entsprechenden Teil des Gehalts verzichtet. Bei der 4-Tage-Woche hat sich jedoch auch eine zweite Variante etabliert, bei der die klassischen 40 Stunden innerhalb von vier Tagen statt fünf Tagen erbracht werden. So steht ein weiterer Tag Freizeit zur Verfügung – bei gleichbleibender Bezahlung.
Warum ist New Work wichtig?
Wie bereits beschrieben, sind heutzutage also andere Kriterien bei der Entscheidung für oder gegen einen Arbeitgeber ausschlaggebend. Unternehmen, die ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wertschätzen, individuelle Weiterentwicklungsmöglichkeiten bieten und Handlungs- und Entscheidungsspielraum einräumen, sind daher deutlich attraktiver für Bewerberinnen und Bewerber. Vor allem Fachkräfte und die Generationen Y und Z, also die besonders gesuchten Gruppen, legen verschiedenen Studien zufolge großen Wert auf eine solche Arbeitsweise.
Vor dem Hintergrund des immer größer werdenden Fachkräftemangels sind Unternehmen also mehr oder weniger dazu gezwungen, sich mit New Work und modernen Arbeitsformen auseinanderzusetzen. Schließlich liegt die Herausforderung nicht nur in der Gewinnung qualifizierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern auch darin, diese zu behalten und an das Unternehmen zu binden. Denn diese sind noch immer das wichtigste Kapital des Unternehmens. Sind die Angestellten zufrieden, wirkt sich dies auch positiv auf den Unternehmenserfolg aus – und umgekehrt.
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt werden?
Bevor neue Arbeitsformen angeboten oder gar praktiziert werden können, müssen Unternehmen einige Voraussetzungen erfüllen. Hierzu gehört auf jeden Fall die Bereitstellung der passenden IT-Infrastruktur und die Schulung im Umgang mit dieser. Folgende Elemente sind dabei zu berücksichtigen:
- Eigener Laptop anstelle eines fest installierten PCs
- Firmen-Smartphone
- Tools, die Konferenzen und damit eine standortunabhängige Zusammenarbeit ermöglichen (hierzu gehört auch die beliebte Anwendung Microsoft Teams, mit der sich die Zusammenarbeit im Team noch einfacher gestalten lässt)
- Zugriff auf das Firmennetzwerk
- Ausgeklügeltes IT-Sicherheitskonzept (wichtige Beispiele hierfür sind die IT-Sicherheit auf Basis einer Zero Trust Architektur und die Multi-Faktor-Authentifizierung für Microsoft 365)
- Schulungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Umgang mit der Hard- und Software
Vor- und Nachteile von New Work
Neue Arbeitsformen zielen vor allem darauf ab, dem Bedürfnis einer ausgeglichenen Work-Life-Balance gerecht zu werden.
Doch damit dieses Ziel auch erreicht wird, muss die Mitarbeiterin bzw. der Mitarbeiter ein gutes Zeit- und Selbstmanagement mitbringen. Denn wenn dieses nicht gegeben ist, besteht die Gefahr eines Teufelskreises: Es werden Überstunden gemacht, der Druck, immer erreichbar sein zu müssen ist groß und die fehlende räumliche Trennung von Berufs- und Privatleben kann dazu führen, dass nie ganz abgeschaltet wird. Dazu kommt, dass die Verantwortung zur Gewährleistung des Datenschutzes ebenfalls bei der Mitarbeiterin bzw. dem Mitarbeiter liegt. Das Ergebnis ist Frust auf beiden Seiten.
Wer jedoch ein gutes Zeit- und Selbstmanagement hat, profitiert von zahlreichen Vorteilen. Denn man kann den Home-Office-Arbeitsplatz nach den eigenen Bedürfnissen einrichten und gestalten, spart aufgrund der fehlenden Fahrtwege Zeit und hat so mehr Freizeit. Das hohe Maß an Flexibilität sowie flache Hierarchien und die Möglichkeit, sich die Arbeit selbstständig einzuteilen, motiviert viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. So entsteht Raum für Kreativität und Produktivität, wovon wiederum das Unternehmen profitiert.
Mixed Teams und die Nutzung von Co-Working-Spaces bringen darüber hinaus den großen Vorteil, dass die abteilungsübergreifende Arbeit vereinfacht und verbessert wird sowie die Möglichkeit zum Networken besteht.
Das Anbieten von New Work Modellen wird immer wichtiger, sollte jedoch gut geplant werden. Ob IT-Sicherheitskonzept oder Managed Services für Ihre IT-Infrastruktur: Wir unterstützen Sie gerne dabei, die Voraussetzungen für moderne Arbeitsformen zu schaffen. Sprechen Sie uns an und vereinbaren Sie einen Termin für ein unverbindliches Beratungsgespräch mit unseren Experten.