10 Tipps für sofort niedrigere Kosten in Microsoft Azure
Die Cloud als neuer Grundpfeiler der IT-Infrastruktur von Unternehmen bietet großes Potential bezüglich Prozessoptimierung und Kostenersparnis. Diese Vorteile sind dabei unabhängig von Geschäftsmodell oder Branche. Nach neuen Studien sind jedoch bis zu 35% der Ressourcen, die Unternehmen in Public Clouds stecken, quasi verschwendetes Geld.
Insbesondere ungenutzte oder übermäßig bereitgestellte Instanzen, nicht benötigte Cloud-Ressourcen und zu großzügig bemessene Lizenzvolumen stellen dabei die größten Einsparpotentiale dar. Zu wenige Unternehmen optimieren Ihre Lizenzbeschaffung und noch weniger haben feste Prozesse zur Überprüfung der Cloud-Compliance, was zusätzlich zu hohe Ausgaben mit sich bringt.
Als Hauptgrund hierfür gilt ein Mangel an Transparenz und Übersicht hinsichtlich der laufenden Kosten der einzelnen Cloud-Bestandteile. Dies ist auch nicht verwunderlich, zumal nicht nur die Kosten kontrolliert und minimiert werden müssen, sondern auch Spielraum bezüglich Ressourcenauslastung und Risikovermeidung notwendig ist.
In diesem Artikel geben wir Ihnen 10 Tipps, wie Sie Ihre Cloud-Ausgaben in Microsoft Azure optimieren können und an welchen Stellschrauben Sie zuerst drehen sollten.
1. Rechenleistung und Speicherplatz in Azure richtig bemessen
Azure bietet eine breite Palette von virtuellen Maschinen (VMs) für Rechen- und Speicheraufgaben. Jede VM hat eine andere Kapazität und unterschiedliche Hardware- und Leistungsfähigkeiten. Wenn Sie Maschinen bereitstellen lassen, die mehr bieten, als Sie benötigen, dann zahlen Sie für Rechenleistung, die Sie nicht nutzen. Das ist eines der häufigsten Einsparpotentiale. Denn viele Entwickler wählen eine VM, die mehr bietet, als sie benötigen. Insbesondere, wenn sie befürchten, die Leistungsanforderungen zu unterschätzen.
2. Spot-VMs und virtuelle Maschinen der B-Serie nutzen
Spot-VMs werden auf der Grundlage der verfügbaren, ungenutzten Rechenleistung auf dem Azure-Marktplatz ausgeschrieben. Dies führt oft zu einem Preisnachlass von 80-90 Prozent gegenüber dem Standardpreis. Dies ist ideal für Arbeitslasten, die nicht zeitkritisch sind und wiederholt angehalten und gestartet werden können.
Virtuelle Maschinen der B-Serie können zu einem Preis bereitgestellt werden, der 15-55 Prozent unter dem der Standard-VMs liegt. Diese Serie wurde für Anwendungen entwickelt, die in der Regel im Leerlauf laufen, aber plötzliche Nutzungsspitzen aufweisen. Diese Maschinen laufen mit einer geringen Grundmenge an CPU-Leistung und im Leerlauf sammelt Ihre Workload CPU-Guthaben an. Bei einem Nutzungsschub wird dieses für die zusätzliche Kapazität verwendet.
3. Bereinigung von Backup und Compute-Instanzen
Auf Ihren virtuellen Maschinen können sich mit der Zeit einige ungenutzte Assets ansammeln. Dabei handelt es sich um Programme oder Komponenten, die nicht benötigt und für nichts verwendet werden. Sie beanspruchen einfach nur Platz und kosten Sie Geld. Beispiele hierfür sind VMs, die für einen spezifischen Zweck verwendet und dann aufgegeben, aber nicht abgeschaltet wurden, Skriptfehler, ungenutzte Load Balancer und vieles mehr.
Sie können diese „Zombies“ identifizieren, indem Sie nach VMs mit einer maximalen CPU-Auslastung von weniger als 5 Prozent im letzten Monat suchen, da dies ein gängiges Kennzeichen für solche Assets ist.
4. Optimieren Sie Ihr Disaster-Recovery- bzw. Backup-System
Bei den meisten Unternehmen gibt es viel Potential, die Strategie für die Wiederherstellung im Worst Case besser zu gestalten. Eine Disaster-Recovery-Strategie ist wichtig, da sie im Falle eines Notfalls nicht nur Geld, sondern im Extremfall auch die Existenz Ihres Unternehmens retten kann. Die Funktionen von Azure Backup und Azure Site Recovery ermöglichen eine einfache Sicherung von Daten und Anwendungen in der Cloud sowie eine schnelle Bereitstellung von Cloud-basierter Replikation, Ausfallsicherung und Wiederherstellung.
5. Überwachung der Datenübertragung (Kosten) und Optimierung des regionsübergreifenden Peerings
Wenn Ihr Unternehmen Standorte an verschiedenen Orten hat oder Ihre Mitarbeiter über den ganzen Globus verteilt sind, sollten Sie die Kosten für den Datentransfer genau unter die Lupe nehmen. Bei Datenübertragungen zwischen Azure-Regionen können Ihnen je nach Herkunftszone Kosten entstehen.
Bei zwei Azure-Netzwerken, die über Azure VNET Peering verbunden sind, fallen keine Datengebühren an. Dies gilt jedoch nur, wenn sie sich in der gleichen Verfügbarkeitszone befinden. Jeglicher zonenübergreifende Datenverkehr kostet jedoch extra. Suchen Sie nach Möglichkeiten, den zonenübergreifenden Verkehr zu minimieren, um diese Kosten zu senken.
6. Kostenersparnisse durch Azure Autoscaling und Hybridnutzung
Azure Autoscale ist eine integrierte Funktion, die es Anwendungen ermöglicht, schnell hoch- und runterzuskalieren, um der aktuellen Auslastung gerecht zu werden. Autoscale kann so eingestellt werden, dass die Skalierung entsprechend verschiedenen Metriken erfolgt, z. B. wenn die Speichernutzung einen bestimmten Schwellenwert erreicht. Sie können die automatische Skalierung auch planen, um vorhersehbaren Änderungen der Auslastung gerecht zu werden.
Indem Sie nur bei Bedarf skalieren, vermeiden Sie, dass Sie für Rechenleistung bezahlen, die Sie sonst nicht benötigen. Sie können auch lokale Workloads in die Cloud verlagern, wenn ein Kapazitätsbedarf entsteht, und dabei den Azure Hybrid Benefit nutzen. Dabei handelt es sich um einen Lizenzierungsvorteil. Dieser senkt die Kosten, indem er Ihnen die Ausführung von Workloads in der Cloud ermöglicht, wenn Sie bereits für die Lizenzierung vor Ort bezahlt haben.
7. Virtuelle Maschinen für Datenbanken zu Elastic DBs migrieren
Die Verwendung von virtuellen Maschinen als Datenbank kann in Azure sehr teuer sein. Oft sind Datenbankinstanzen nicht ausgelastet und der Lastausgleich ist komplizierter. Stattdessen können Sie Kosten sparen, indem Sie auf ein Platform-as-a-Service-Modell umsteigen und Datenbank-Workloads auf Azure SQL Database Services übertragen. Die Kosteneinsparungen ergeben sich aus der Skalierbarkeit dieses Modells, so dass Sie nur das zahlen, was Sie tatsächlich nutzen.
8. Implementierung Cloud-nativer Funktionen
Cloud-native Funktionen und Anwendungen werden, wie der Name vermuten lässt, speziell für die Cloud entwickelt. Diese Tools sind daher für die Azure-Umgebung optimiert. Die zugrundeliegende Basis ist eine Microservices-Architektur, die verschiedene leicht anpassbare Managed Services Lösungen ermöglicht. Wenn sie strategisch eingesetzt werden, können Unternehmen dadurch Geld sparen, da die Produktivität verbessert und die (Ausfall-) Sicherheit erhöht wird.
9. Identifizieren Sie Rabatte für bereits genutzte Dienste
Alle lokalen Softwarelizenzen können auf die Cloud-Nutzung ausgeweitet werden, ohne dass Sie für einen ganzen Satz neuer Lizenzen bezahlen müssen. Stellen Sie sicher, dass Sie Lizenzen nicht doppelt bereithalten und somit keine Lizenzgebühren zahlen, die nicht notwendig sind.
Wenn Sie zum Beispiel Windows Server verwenden, bietet Azure eine Kostenersparnis von bis zu 80% Prozent. Diese Summe ergibt sich aus der Kombination der oben beschriebenen Hybridnutzung zusammen mit Azure Reserved Instances – einer alternativen Preisgestaltung, bei der VMs im Voraus reserviert und hierdurch deutlich günstiger werden.
10. Modernisieren Sie Ihre Cloud-Workloads
Einige Workloads werden Sie wahrscheinlich vor Ort behalten müssen, um gesetzliche Anforderungen zu erfüllen, Latenzzeiten zu verringern oder bereits bezahlte Hardware auszulasten. Trotzdem können Sie von der Azure-Cloud profitieren, indem Sie diese Workloads modernisieren. Tools wie Azure Stack HCI ermöglichen die Konsolidierung von vor Ort virtualisierten Anwendungen auf einer mit der Cloud verbundenen Infrastruktur, so dass Sie auf das beste Preis-Leistungs-Verhältnis für Speicher und Rechenleistung zugreifen und somit Ihre Effizienz steigern können.
Als langjähriger IT-Dienstleister mit Schwerpunkt auf Microsoft-Leistungen betreuen wir sowohl bei unseren Kunden aus dem Mittelstand als auch bei großen Konzernen auf Microsoft Azure basierende Lösungen ganz nach individuellem Umfang. Durch unsere Erfahrung und das Know-how unserer Azure-Spezialisten bieten wir Ihnen jederzeit die beste Cloud zum günstigsten Preis.